Mitarbeiterbenefits – was wirklich zählt

  • Unternehmen, die keine Benefits anbieten, tun sich mit der Personalsuche mittlerweile schwer. Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung: Mit den richtigen Zusatzleistungen kann man sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Worauf bei Benefits zu achten ist. Österreich ist in vielen Branchen zu einem Arbeitnehmer-Markt geworden. Die Suche nach Fachkräften gestaltet sich für Betriebe langwieriger und mühseliger. Das erhöht den Druck auf Unternehmen, sich als möglichst attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Auch wenn das Gehalt weiterhin der stärkste Motivator für einen Jobwechsel ist, können es unter anderem auch die Benefits für Mitarbeitende sein, die ein gutes Jobangebot zu einem großartigen machen. Laut Umfrage des Jobportals karriere.at können insbesondere Personen zwischen 30 und 39 Jahren mit einem attraktiven Angebot an Benefits angesprochen werden. Und bei diesen Nebenleistungen muss es nicht immer nur um Geld, Firmenauto oder Prämien gehen. Es ist das Gesamtpaket, das zählt.

Mitarbeiterbenefits, die zur Unternehmenskultur passen

  • Die Benefits sind nicht bloß ein neutraler Teil der Gehaltspolitik, sie müssen auch die Werte der Organisation transportieren und zu ihnen passen, somit sind sie ein Teil des Employer Brandings. Unternehmen, die sich besonders nachhaltig geben, sollten bei der Wahl des Firmenautos achtgeben – oder gleich Dienstfahrräder oder das Klimaticket für die öffentlichen Verkehrsmittel anbieten. Unternehmen, die sich äußerst familienfreundlich positionieren, werden sich eher Gedanken über Jobsharing, Homeoffice, Kinderbetreuung oder Kindergarten-Zuschüsse machen.

Die große Bandbreite an Mitarbeiterbenefits

  • Hier zeigt sich bereits, dass bei Benefits die Bandbreite sehr groß ist: von klassischen monetären Zusatzleistungen (z. B. betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeiterbeteiligungen, Dienstjubiläums-Prämie) über Benefits, die im direkten Zusammenhang mit dem Job stehen (z. B. Kantine, Betriebsausflug, Top-Smartphone als Diensthandy, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten) bis hin zu gesundheitsfördernden Maßnahmen (Impfaktionen, Betriebsarzt, gesunde Snacks, Maßnahmen für die psychische Gesundheit, Zuschüsse fürs Fitnessstudio). Das Spektrum an Benefits kann so weit reichen, dass Unternehmen Mitarbeitenden, die einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen, zusätzlichen Sonderurlaub gewähren. Wie sehr Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort (Stichworte Homeoffice, Gleitzeit, Sabbatical) noch als Benefits oder bereits als Selbstverständlichkeiten angesehen werden, lässt sich diskutieren. Vor allem bei „jüngeren“ Mitarbeitenden ab der Generation Y (ab Jahrgang 1980) steht diese Flexibilität hoch im Kurs.

Wer bekommt welche Benefits?

  • Die Antwort auf diese Frage kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Drei Beispiele:

    • Bekommen alle Mitarbeitenden die Benefits nahezu gleich angeboten, kann dies den Teamgeist fördern. 
    • Variieren die Pakete an Zusatzleistungen nach Zielgruppen im Unternehmen oder gar individuell, kann dies wiederum motivierender wirken als die pauschale Beglückung nach dem Gießkannenprinzip.
    • Individuell gewährte Benefits kommen für Unternehmen steuerlich grundsätzlich ungünstiger. Es gibt bestimmte Zusatzleistungen, die nur steuerfrei bleiben, wenn sie entweder allen Mitarbeitenden im Unternehmen oder einer bestimmten Gruppe gewährt werden.

Welche Mitarbeiterbenefits gewünscht sind

  • Kariere.at hat auch die beliebtesten Benefits erhoben. Ganz oben rangieren Prämien bzw. Gewinnbeteiligungen, gefolgt von einem Fahrtkostenzuschuss des Arbeitgebers und der betrieblichen Altersvorsorge. Diese ist vor allem für erfahrene Arbeitnehmende ab einem Alter von 50 Jahren attraktiv. Bei jüngeren Personen (18 bis 29 Jahre alt) sind zusätzliche Urlaubstage der Top-Benefit. Diese allgemeine Erkenntnis ist für ein konkretes Unternehmen wohl nicht ausreichend. Was hindert ein Unternehmen daran, die Mitarbeitenden zu befragen, welche Benefits sie sich wünschen und wie wichtig die jeweiligen Zusatzleistungen sind? So können die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden erfasst werden. Und eine Befragung ist wohl auch nicht teurer als unpassende Benefits.

Welche Benefits werden am öftesten angeboten?

  • Das Karriereportal Stepstone hat Stellenanzeigen in 22 Printmedien und 21 Jobbörsen österreichweit entsprechend analysiert. In 40 % aller Stellenanzeigen sind Weiterbildungsmöglichkeiten ein fixer Bestandteil, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten. Diese werden vor allem gut ausgebildeten Personen angeboten. Auf den weiteren Plätzen rangieren Zusatzvergütungen wie Provisionen und Mitarbeiterverpflegung (z. B. Kantine, verbilligte Mahlzeiten, Essengutscheine).

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